Unser Walburga-Bild

Veröffentlicht von Redaktion am

Walburga-Bild

Seit kurzem ziert ein neues Bild das große Treppenhaus unseres Schulgebäudes. Seine bunten frischen Farben lassen es recht modern erscheinen, aber die abgebildeten Personen sind mit altmodisch wirkenden, langen Gewändern bekleidet, denn das Bild bezieht sich auf ein uraltes Buch, auf den Hitda Codex.

Hitda Codex
Der Hitda Codex ist ein frühmittelalterliches Buch, das vor mehr als 1000 Jahren entstanden ist. Damals gab es in Meschede ein bedeutendes Frauenstift. Darin lebten unverheiratete adelige Frauen wie in einem Kloster zusammen. Für ihre feierlichen Gottesdienste in der St. Walburga-Kirche brauchten sie ein Buch mit den Texten der vier Evangelien in lateinischer Sprache. Dieses Evangelienbuch ließen sie ganz besonders reich verzieren und mit kostbaren Bildern ausgestalten. Die erste dieser Buchmalereien zeigt die damalige Klostervorsteherin und Förderin, die Äbtissin Hitda, wie sie das Evangeliar an die hl. Walburga übergibt. Das ist symbolisch zu verstehen, denn die Heilige war damals bereits 220 Jahre tot. Doch man war stolz, der bedeutenden Namenspatronin des Stifts das kostbare Buch zu widmen. Damit das auf immer bezeugt ist, wurden die Namen ins Bild geschrieben: Hitda Abba (links) und Sancta Walburg (erhöht in der Bildmitte).

Die hl. Walburga (in der Bildmitte) nimmt das Evangelienbuch entgegen.
Hitda-Codex, um 1000 n.Chr. für die Stiftskirche St. Walburga in Meschede angefertigt

Walburga Bild
Unser neues Walburga-Bild beruht auf dieser mittelalterlichen Buchmalerei aus dem Hitda Codex. Bei uns sind aber die bräunlich-gelben Farben des Originals unzähligen bunten Farbtönen von blau bis pink gewichen. Wer genau hinschaut erkennt, dass sich die Farben jeweils in kleinen quadratischen Abschnitten ändern. – So ist das auch bei einem ganz berühmten Fenster im Kölner Dom, das der Künstler Gerhard Richter gestaltet hat, und so sind übrigens auch die Vorder- und Rückseiten unserer Schulausweise gestaltet. – Wegen der vielen Farbunterteilungen und weil unser neues Bild zudem noch hinterleuchtet ist, erinnert das Walburga-Bild in unserem Treppenhaus nun ebenfalls an ein Kirchenfenster.

Kategorien: Allgemein

1 Kommentar

Dorothea Obst · 23. April 2024 um 17:43

Ich finde es sehr schön und beachtenswert,
dass das neugestaltete Bild aus dem Hitda
Codex den Eingangsbereich der Schule schmückt
Ein Faksimile liegt in der Walburga Kirche eins im
Sauerland Museum in Arnsberg.

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