Zeitzeugin zu Besuch: Geschichte wird lebendig
Wie war es, als junges Mädchen den Zweiten Weltkrieg zu erleben – mitten in Meschede? Frau Hella Scholten, ehemalige Schülerin der St. Walburga-Realschule, berichtete eindrucksvoll von ihren Erinnerungen an Kriegsjahre, Zerstörung und Neuanfang. Mit persönlichen Erlebnissen und alten Fotos zog sie die Klassen 9a und 9b in ihren Bann – und rief eindringlich zur Völkerverständigung auf.
Mit großem Interesse verfolgten die Klassen 9a und 9b die Lebenserinnerungen von Frau Hella Scholten, die einst selbst Schülerin der St. Walburga-Realschule war. Schulseelsorgerin Martina Thiele und die Patenschafts-AG hatten Frau Scholten als Besucherin im Seniorenzentrum St. Elisabeth kennengelernt und in ihre alte Schule eingeladen.


Anhand alter Fotografien schilderte sie ihre Erinnerungen an die Kriegsjahre: den Bombentreffer auf das elterliche Haus, den mühsamen Wiederaufbau, die Lebensmittelrationierung sowie die Zerstörung jüdischer Geschäfte während der Pogromnacht 1938.
Frau Scholten, heute 84 Jahre alt, ermunterte die Schülerinnen und Schüler, von eigenen Familienerinnerungen zu erzählen – so entstand ein lebendiger Austausch. Viele Nachfragen richteten sich auch auf ihre Schulzeit an der St. Walburga-Realschule.
Dass ihre Familie nach der Zerstörung des Hauses Hilfe von Zwangsarbeitern aus Frankreich hatte, hat Scholtens Leben nachhaltig geprägt. Durch eine Brieffreundschaft, die bis heute besteht, lernte sie Französisch und knüpfte enge persönliche Verbindungen nach Frankreich.



Mit Nachdruck appellierte Frau Scholten an die Jugendlichen, jede Möglichkeit zur Völkerverständigung zu nutzen – als Beitrag gegen Hass und Krieg.
Im Anschluss an die Veranstaltung im Forum begleitete die AG „Faire Schule“ Frau Scholten bei einer Besichtigung des Schulgebäudes.
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